Ausbildungsverlauf

Die Ausbildung umfasst sieben dreitägige Grundlagenseminare, jeweils donnerstags bis samstags. Die Seminare erstrecken sich auf den Kernbereich der Mediation und orientieren sich an den Stufen der Mediation. In einem weiteren zweitägigen Seminar geht es um Kinder und Jugendliche in der Mediation (insgesamt 126 Zeitstunden). Der Besuch der Grundlagenseminare berechtigt, zusammen mit der Durchführung einer Fallsupervision, zur Führung der gesetzlich geschützten Bezeichnung „Zertifizierter Mediator“.

Zur Vermittlung und Erweiterung der notwendigen interdisziplinären Kenntnisse und Fähigkeiten dient ein dreitägiges psychologisches  bzw. familienrechtliches Fachseminar (18 Zeitstunden). Beide sind auch für externe Teilnehmer/innen offen.

Praxisbegleitend zur Ausbildung finden an 4 Tagen angeleitete Supervisionen statt (30 Zeitstunden, freitags bzw. samstags).

In regelmäßigen Abständen treffen sich begleitende fachliche Peergruppen zu Praxisaustausch, Intervision und Literaturstudium
(20 Zeitstunden).

Der Gesamtumfang der Ausbildung beträgt danach 206 Zeitstunden.

Seminare

Grundlagenseminare

Seminar 1
Kontakt- und Kontaktphase in der Mediation

  • Ort, Setting und Kontext der Mediation
  • Motivation und Indikation
  • Grundregeln und Prinzipien der Mediation
  • Das Stufenmodell der Mediation
  • Zusammenhang von Struktur und Prozess
  • Reflexion eigener Erfahrungen im Bezug zur Mediatorinnen- und
    Mediatorenrolle

Seminar 2
Themenbereiche entwickeln und gewichten

  • Definition von Streit- und Regelungspunkten
  • Identifikation von Kommunikationsmustern/Interventionstechniken
  • Krisenvereinbarungen
  • Beruflicher Kontext der Mediatorin/des Mediators
  • Kollegiale Beratung/Intervision

Seminar 3
Konfliktbearbeitung und Interessen hinter den Positionen

  • Interessen, Bedürfnisse hinter Positionen verstehen
  • Erkennen von blockierender Kommunikation
  • Umgang mit Machtungleichgewichten
  • Neutralität in der Mediation
  • Konfliktverhalten der Mediatorin/des Mediators

Seminar 4
Entwickeln von Entscheidungskriterien

  • Bezugspunkte der Entscheidungsfindung
  • Maßstäbe für Fairness, Gerechtigkeit und andere Kriterien
  • Dynamik des Rechts in der Mediation
  • Abgrenzung von allgemeinen Rechtsinformationen zur Rechtsberatung
  • Entwickeln und Abwägen unterschiedlicher Lösungsideen/Optionen
  • Aspekte der Co-Arbeit
  • Rechts- und Gerechtigkeitsverständnis der Mediatorin/des Mediators

Seminar 5
Besonderheiten in der Wirtschaftsmediation

  • Unterschiedliche Settings
    • Anforderungen an die Verhandlungskompetenz
    • Umgang mit hierarchischen Strukturen
    • Besonderheiten bei Mehrpersonenkonflikten
    • Einbezug Dritter

Seminar 6
Kinder und Jugendliche in der Mediation

  • Interventionen zur Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen bei Trennung/Scheidung
  • Elternvereinbarungen
  • Allparteilichkeit und Identifizierung mit einzelnen Betroffenen
  • Mediation bei einem Konflikt mit Jugendlichen

Seminar 7
Entscheidungsfindung und Vereinbarungen

  • Prozess des Verhandelns
  • Externe Fachleute und ihre Rolle für die Mediation
  • Gestaltungsformen von Vereinbarungen
  • Erstellung eines Memorandums
  • Rechtliche Verbindlichkeit und Durchsetzbarkeit von Vereinbarungen
  • Verantwortlichkeit des Mediators/der Mediatorin

Seminar 8
Abschluss-Seminar

• Abschlussgestaltung der Mediation
• Unternehmensnachfolge
• Fokus- und Ebenenwechsel
• Umgang mit „Sackgassensituationen“
• Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Vernetzung
• Abschlusskolloquium

Fachseminare

  • für juristische und andere nicht-psychosoziale Berufe
    Psychologische Grundlagen, Haltungen und Strategien der Kommunikation der Mediation
  • für psychosoziale und andere nicht-juristische Berufe
    Grundlagen des Familienrechts

Im Falle der Teilnahme an beiden Fachseminaren fallen zusätzliche Teilnehmergebühren an.

Zertifikat

Die Teilnahme an allen Seminaren, Supervisionen und Peergruppentreffen wird zunächst durch Zertifikat bescheinigt.

Ausbildungs-Abschluss-Zertifikat zur Erlangung der ordentlichen Mitgliedschaft in der BAFM
(Bundes-Arbeitsgemeinschaft für Familien-Mediation)

Dies ist das eigentliche Abschlusszertifikat unserer Ausbildung.
Vorausgesetzt wird die Dokumentation von vier Mediationsfällen. Es berechtigt zur Mitgliedschaft in der BAFM und damit zur Führung des geschützten Titels „Mediator/in (BAFM)“.

Praxisprojekt IKOM-Frankfurt

Ausbildungsteilnehmern, die bei Abschluss ihrer Ausbildung noch keine vier geeigneten Fälle zur Dokumentation hatten, kann unser Praxisprojekt weiterhelfen. Im Rahmen unserer Kooperation mit einer großen Frankfurter Beratungsstelle bietet sich die Möglichkeit, Mediationsfälle zur anschließenden Dokumentation zu übernehmen.

Termine der Ausbildung 2018/2019

Grundlagenseminar 1 
Kontakt-und Kontraktphase in der Mediation

Grundlagenseminar 2
Themenbereiche entwickeln und gewichten

Grundlagenseminar 3 
Konfliktbearbeitung und Interessen hinter den Positionen

Grundlagenseminar 4 
Rolle von Kreativität und Recht in der Mediation

Grundlagenseminar 5 
Besonderheiten in der Wirtschaftsmediation

Grundlagenseminar 6 
Besonderheiten in der Wirtschaftsmediation

Grundlagenseminar 7 – 07.03.2019 bis 09.03.2019
Entscheidungsfindung und Vereinbarungen

Grundlagenseminar 8 – 23.5.2019 bis 25.05.2019
Abschluss-Seminar

Fachseminar familienrechtliche Grundlagen für psychosoziale und andere nicht-juristische Berufe 

Fachseminar Psychologische Grundlagen, Haltungen und Strategien der Kommunikation der Mediation für juristische und andere nicht psychosoziale Berufe 

Supervision 1  

Supervision 2  

Supervision 3  

Supervision 4 – 06.04.2019

Ort der Veranstaltungen:
hoffmann’s hoefe, Heinrich-Hoffmann-Str. 3
60528 Frankfurt am Main
www.hoffmanns-hoefe.de (mit Anfahrtsbeschreibung)

Teilnahmegebühren

4180 Euro (Zahlung während der Ausbildungszeit in 15 Monatsraten à 278 Euro)
In diesen Teilnahmegebühren sind die Kosten für alle Grundlagenseminare, für 1 Fachseminar und alle Supervisionen sowie für Seminarunterlagen und Pausengetränke enthalten.

Anmeldung für die Einführungsveranstaltung und/oder die Ausbildung per Post oder E-Mail.

Unsere Bankverbindung:
IBAN: DE06 5008 0000 0277 7150 00, BIC: DRESDEFFXXX

Ausbildungsteam

Dr. Peter Eschweiler

Ausbildungsleiter, Vorsitzender Richter am Oberlandesgericht a.D., Mediator (BAFM) und Eheberater (DAJEB) sowie Ausbildung in Wirtschaftsmediation (CfM). Mediation in eigener Praxis.

Dorothea Lochmann

Ausbildungsleiterin und Supervisorin, Diplom-Pädagogin, Mediatorin und Ausbilderin für Mediation (BAFM und BM), Systemische Beraterin im Diversitätskontext, Familienberatung, eigene Praxis seit 1998 in Frankfurt am Main.

Thomas Wade

Mediator (BAFM), Coach und Supervisor (M.A.), Systemischer Therapeut (IGST und HSI, Heidelberg), eigene Praxis seit 1999. Arbeitsschwerpunkte: Paar- und Familienberatung, Trennungs- und Scheidungsmediation, Coaching, Supervision in Institutionen, Betriebliche Mediation und Konfliktmanagement.

Elisabeth Fritz

Mediatorin (BAFM), Familienrichterin, Präsidentin des Amtsgerichts Wiesbaden, Lehrbeauftragte für Wirtschaftsmediation an der FH Frankfurt am Main und Lehrbeauftragte für Familienmediation an der Hochschule Fulda.

Brigitte Hörster

Fachanwältin für Erb- und Familienrecht, Familien- und Wirtschaftsmediatorin. Leiterin des Ausbildungsinstituts IMKA Augsburg. Ausbilderin BM, Lehrtrainerin BMWA, Lehrbeauftragte für Mediation an der Universität Augsburg und der Fachhochschule für angewandte Sozialwissenschaften München.

Miriam Kummer-Sicks

Richterin an einem Familiensenat des OLG Frankfurt am Main und Mediatorin. Seit 15 Jahren als Familienrichterin tätig. Fortbildung und Vortragstätigkeit für Rechtsreferendare und Richter sowie Angehörige psychosozialer Berufe.

Axel Mecke

Dipl.-Psych., Psychotherapeut und Mediator (BAFM). Arbeit in eigener psychotherapeutischer Praxis und als Supervisor. Langjährige Ausbildungstätigkeit in den Bereichen Mediation (u.a. am Heidelberger Institut für Mediation) sowie Hypnotherapie.

Dr. Elke Müller

Rechtsanwältin, Mediatorin und Ausbilderin BAFM/BM/SDM(CH) sowie Supervisorin. Leiterin der Konstanzer Schule für Mediation. Mediation mit den Schwerpunkten innerbetriebliche Mediation, Teamkonflikte, Gesellschafterauseinandersetzungen sowie Familienmediation.